In der CAD sind die ‚Freiheiten der
Linie‘ grenzenlos. Sie unterliegen keiner Regel und somit ist jedes
Koordinatenmaß ist erlaubt.
Dies kann dann dazu führen, dass
Zeichnungen und Modelle eben nicht exakt ausgeführt sind. Längen und
Ausrichtungen scheinen nur korrekt zu sein, schwanken aber im
Nachkommabereich.
So kann eine Wand eine Länge von 150.0001 cm
statt 150.0000 cm haben oder eine Ausrichtung von 0.001° und nicht
0.000°.
Diese minimalen Abweichungen, vor allem bei den
Ausrichtungen von Objekten zueinander, können dazu führen, dass interne
Berechnungen fehl schlagen. |
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Die Gründe für Fehler sind vielfältig und in der Regel auf den Anwender
zurückzuführen. Typische Beispiele, die zu Geometriefehlern in der Zeichnung
führen können, sind:
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- Die Anzeige der Nachkommastellen ist zu gering und Fehler werden
durch Rundungseffekte nicht sichtbar.
- Es wird ohne Koordinaten-Fang (F9) und Ortho-Funktion (F8)
gezeichnet und ein Punkt nur so genau gepickt, wie es die
Bildschirmauflösung gerade erlaubt.
- Bei aktivem Objektfang (F3) wird auf einen nicht gewünschten
Punkt gefangen, ohne das es bemerkt wird.
- Herleiten von Konstruktionen durch Nachzeichnen von bestehenden
unpräzisen, schiefen Zeichnungen, wobei die Punkte 1:1 mit
Objektfängen abgegriffen werden.
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Die Geometrieprüfung kann solche Fehler erkennen und die Zeichnung
korrigieren. Für ACB-Objekte steht diese Prüfung schon bei der Erstellung
und Änderung (Echtzeit) zur Verfügung. Somit können schon im Vorwege
derartige Fehler erkannt und vermieden werden.
- Validierung
Für die Validierung gibt es die
Toleranzen für Koordinaten und orthogonale Winkel.
Die
Koordinatentoleranz gibt an, wie genau Koordinaten, z.B. Start-
und Endpunkte und somit die resultierenden Längen sind. Ein Wert von
z.B. 0.5 erlaubt es nicht, Punkte ungenauer als 0.5 Zeichnungseinheiten
zu erzeugen. Ein gepickter Punkt von 100.01,99.98 wird somit zu
100.0,100.0.
Die Winkeltoleranz fängt Winkel für
die vier orthogonalen Winkel 0°, 90°, 180° und 270°. So wird z.B. eine
durch Start- und Endpunkt gegebene Wandausrichtung von 89.9° zu 90°
korrigiert.
Die Einstellungen zur Geometrieprüfung können über
die ACAD-BAU Toolbar gesteuert
werden.
- Eigenschaften
Die ACB-Objekte haben in den
Grundeigenschaften Parameter zur Steuerung ihrer Geometrieprüfung,
die in der
Eigenschaftspalette individuell geändert werden können.
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Ergänzend zur Echtzeit-Geometrieprüfung kann die gesamte Zeichnung, oder
Teile davon, einer Geometrieprüfung unterzogen werden. Hiermit können
bestehende Zeichnungen auf Fehler geprüft und entsprechend den Einstellungen
korrigiert werden.
Schematisches Beispiel einer unpräzisen Zeichnung inkl. einem Objekt
außerhalb der Zeichnungsgrenze:
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- Die Prüfung der Zeichnung erlaubt neben dem Fangen von
Koordinaten
und orthogonalen Winkeln den Erhalt von
geometrisch verbundenen Zeichnungsobjekten (z.B. gleiche Start- und
Endpunktkoordinaten). Hierdurch bleiben verbundene Objekte auch nach der
Korrektur miteinander verbunden. Hierbei gibt die
Verbundtoleranz an, wie groß die ‚Lücke‘ zwischen Objekten sein
darf, um sie als ‚verbunden‘ zu erkennen.
- Das Prüfen auf Zeichnungsgrenzen findet Objekte
außerhalb der angegebenen maximalen Zeichnungsgröße und kann diese nach
Abfrage löschen.
- 2D-CAD-Objekte können auf Z=0.0 normiert und somit
unbeabsichtigte gefangene Z-Koordinaten korrigiert werden.
- Bei Prüfung interaktiv kann pro Objekt nach Anzeige
entschieden werden, ob es korrigiert werden soll oder nicht.
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